Am 10.11.2023 wohnten Schüler des Geschichtsleistungskurs (Q1) der Gedenkfeier anlässlich der Novemberpogrome 1938 im Wiesbadener Landesmuseum bei.
Nach einer Begrüßung des hessischen Kultusministers Prof. Dr. Alexander Lorz leitete ein aus dem Hintergrund hervortretendes virtuoses Klarinettensolo der
Klezmermusik die Darbietung eindrucksvoll ein. Die ausdrucksstarke Lesung von schauspielerischer Dimension als auch die musikalische Begleitung
durch das Holzbläserquintett „Opus 45“ beeindruckten, berührten und bereicherten auf höchster Ebene.
Von Moses Mendelssohn und Johann Wolfgang v. Goethe über Heinrich Heine bis Anita Lasker-Wallfisch und Mascha Kaléko, von Felix Mendelssohn Bartholdy
über Alexander Zemlinsky bis zu Pavel Haas und Denès Agay wurden Einblicke in die kulturelle Breitenskala des jüdischen Lebens in Deutschland der
letzten 300 Jahre in kritischer Auseinandersetzung gegeben.
So wurde der deutsche Komponist jüdischer Abstammung Felix Mendelssohn Bartholdy
dem sächsischen Komponisten und Antisemiten Richard Wagner gegenübergestellt, welcher in seinem Aufsatz über das Judentum in der Musik den Juden
die Fähigkeit und das Recht zur künstlerischen Ausübung der Musik sowie Kunst im Allgemeinen abschreibt.
Dieses Beispiel ist nur eines von vielen, die bedeutungsvoll die antisemitischen Verwerfungen der deutschen Historie veranschaulichen.